Kategorie: Berichte

Herren 1 | Auswärtsniederlage gegen Limmattal

Gegen das aus vielen ehemaligen Nationalliga-Spielern (GC, Kloten, Rychenberg-Winterthur, Waldkirch-St. Gallen, Zug United) und Nachwuchskräften aus der Talentschmiede der Grasshoppers bestehende 1. Liga-Spitzenteam Unihockey Limmattal verliert Aufsteiger Aarau 1:6 in der altehrwürdigen Zentrumshalle in Urdorf.

Aarau stand von Beginn weg etwas kompakter als vor Wochenfrist gegen Konolfingen und verteidigte sich gegen die individuelle Klasse einiger Limmattaler Akteure engagiert. Kurz vor der ersten Pause musste man den Hausherren die Führung aber zugestehen. Moritz Wenk, vor wenigen Monaten noch mit GC Unihockey Schweizer Meister geworden, brachte die Zürcher zugegebenermassen verdient in Führung. Die spielentscheidende Phase folgte zu Beginn des Mittelabschnitts. Limmattal nützte einige Ballverluste der Adler und zog auf 4:0 davon. Tobias Wullschleger gelang nach Spielmitte der Ehrentreffer, offensiv blieb Aarau aber erneut einiges schuldig. Den eigenen Ballbesitz deckte man erneut zu wenig mit dem Körper ab, führte den Ball zu offen und musste damit vermeidbare Ballverluste hinnehmen. Am Ende resultierte ein 1:6, Schlimmeres verhinderte auch ein starker Luz Mäder im Aarauer Tor.

Das Team Aarau hat damit weiterhin den erwartet schweren Stand in der 1. Liga, zeigte aber erneut eine taktisch ordentliche und kämpferisch einwandfreie Leistung. Am nächsten Wochenende folgt die nächste Doppelrunde. Am Samstagabend empfangen die Adler Mitaufsteiger Schwarzenbach, das sich auf die aktuelle Saison hin weiter verstärkt hat. Am Sonntag reist das Team Aarau zu den Bern Capitals.

Unihockey Limmattal – Team Aarau 6:1 (1:0, 4:1, 1:0); Zentrumshalle, Urdorf. 85 Zuschauer. SR Luder/Rybka. Tore: 17. M. Wenk (C. Hasenböhler) 1:0. 21. S. Fiechter (A. Hess) 2:0. 23. S. Fiechter (D. Küng) 3:0. 25. D. Galsterer (L. Schnoz) 4:0. 33. T. Wullschleger (M. Stoltenberg) 4:1. 39. C. Hasenböhler (A. Ladner) 5:1. 53. A. Ladner (D. Küng) 6:1.

Strafen: keine Strafen. 1mal 2 Minuten gegen Team Aarau.

Unihockey Limmattal: D. Gabriel; A. Hess; M. Wenk; T. Ingold; A. Ladner; L. Pfau; S. Fiechter; C. Hasenböhler; D. Küng; D. Pliska; S. Frei; P. Nater; J. Geiser; E. Siegenthaler; J. Siegenthaler; B. Hamburger; Y. Fluri; L. Schnoz; S. Brandenberger; F. Schneider; D. Galsterer.

Team Aarau: L. Mäder; P. Stark, M. Wagner; V. Lacerda, M. Schenk; S. Hertig, J. Hofmann; M. Stoltenberg, S. Colombo, T. Wullschleger; O. Bürgi, T. Brunschwiler, J. Frei; F. Schwaller, N. Neeser, D. Oehler; T. Hunziker; A. Cilecek; P. Grütter; F. Kull; N. Schibli; L. Marraffino.

Damen 2 | Erst Spielerin, dann Torhüterin: Anja macht den Jan Koller

Weil Jens Lehmann vor 20 Jahren Gelb-Rot sah, hütete der Tscheche Jan Koller ab der 66. Minute den Kasten von Borussia Dortmund im Spiel gegen Bayern München. Der Stürmer konnte die 1:2-Niederlage zwar nicht verhindern, wurde aber dennoch in die kicker-Elf des Tages berufen. Eine Auszeichnung, die Anja Bugmann auch hätte zuteilwerden können.

Anja Bugmann ist normalerweise fürs Toreschiessen zuständig. Die ehemalige Torhüterin wechselte fürs Spiel gegen Krauchthal aber wieder einmal die Seiten. Weil den Aarauerinnen die eigentlichen Torhüterinnen nicht zur Verfügung standen, musste die gelernte Torhüterin nach vielen Jahren Unterbruch in die Bresche springen – und machte das mit Bravour. An der Torhüterin lag es jedenfalls nicht, dass sich die Adlerinnen nach einem harten Kampf den starken Aufsteigerinnen aus Krauchthal knapp mit 4:5 geschlagen geben mussten. Zweimal waren die Aarauerinnen mit zwei Toren in Führung gegangen, zweimal glich der stark besetzte Gegner aus dem Emmental aus. Gut drei Minuten vor Spielende ging Krauchthal nach einem Doppelschlag zum ersten Mal in diesem Spiel in Führung und bereitete sich damit den Weg zu einem erkämpften, aber nicht unverdienten Sieg.

Zuvor hatten die Aarauerinnen ihre Rolle als Aussenseiter mehr als gut gemacht. Nadine und Michelle Zobrist hatten ihre Farben in der 6. Minute mit einem Doppelschlag in Führung gebracht (beide Treffer resultierten aus einem Freistoss), Krauchthal gelang trotz heftigem Anrennen – phasenweise mit 4-gegen-3 Feldspielerinnen – vor der Pause lediglich der Anschlusstreffer. Die Emmentalerinnen schafften in einer intensiven aber jederzeit fair geführten Begegnung in der 29. Minute den Ausgleich, welcher durch Michelle Zobrists Energieanfall zum 3:2 und durch Eliane Zeller auf mustergültiges Zuspiel von Fabienne Roos zum 4:2 postwendend beantwortet wurde. Bereits sieben Minute vor Spielende nahm Krauchthal erstmals die Torhüterin raus und probierte es bei Ballbesitz mit vier Feldspielerinnen, Aarau hielt jedoch gut dagegen – bis zu besagtem Doppelschlag in der 37. Minute.

Nicht weniger spannend verlief die Affiche gegen den UC Tramelan. Spiele zwischen Aarau und Tramelan sind immer auf Messers Schneide. Letzte Saison entschied Aarau ein Spiel mit 6:5 für sich, das andere Spiel ging mit 7:5 an die Bern-Jurassierinnen. Aarau startete konzentriert, hatte viel Balbesitz und erspielte sich zahlreiche Chancen, doch nur Andrea Bolt traf in der 14. Minute das Tor. Die Aarauerinnnen lagen zur Spielfhälfte mit 1:2 zurück. Die beiden Mannschaften lieferten sich auch nach dem Seitenwechsel einen packenden Kampf mit Chancen auf beiden Seiten. Dass Tramelan kurz vor Schluss mit 4:1 führte, lag an der starken Torhüterin und an der grösseren Effizienz der Uhrenstädterinnen. Dass es doch noch einmal eng wurde, an der nunmehr grösseren Kaltblütigkeit der Aarauerinnen. Die Zobrist-Schwestern (2 Mal Nadine, 1 Mal Michelle) trafen in einem veritablen Schlussfurioso zum vielumjubelten 4:4.

Aarau lieferte zum Saisonstart mit einem eher schmalen Kader zwei starke Teamleistungen ab und holte einen Punkt als Lohn für zwei gute Auftritte. Man zeigte sich mit den starken Aufsteigerinnen aus Krauchthal über weite Strecken auf Augenhöhe und bewies gegen Tramelan viel Moral. Dennoch sind Spielerinnen und Staff gut beraten, weiter konzentriert zu trainieren. Denn die nächsten Aufgaben an der 2. Runde am 23. Oktober gegen Murgenthal und gegen Burgdorf werden definitiv nicht einfacher.

Team Aarau – UC Tramelan 4:4 (1:2)
Sporthalle Schützenmatt, Burgdorf. SR S. Rentsch.
Tore: 10. 0:1. 14. A. Bolt (F. Roos) 1:1. 17. 1:2. 35. 1:3. 36. 1:4. 37. N. Zobrist 2:4. 38. M. Zobrist 3:4. 38. N. Zobrist (F. Roos) 4:4

Team Aarau – SV Krauchthal 4:5 (2:1)
Sporthalle Schützenmatte, Burgdorf. SR S. Rentsch.
Tore: 6. N. Zobrist (M. Barile) 1:0. 6. M. Zobrist (F. Frey) 2:0. 14. 2:1. 29. 2:2. 30. M. Zobrist 3:2. 32. E. Zeller (F. Roos) 4:2. 36. 4:3. 37. 4:4. 37. 4:5.

Team Aarau: M. Schönbächler (G, 1. Spiel); A. Bugmann (G, 2. Spiel); F. Frey (C); M. Zobrist; A. Bolt; M. Barile; F. Roos; N. Zobrist; E. Zeller.

 

Herren 1 | Diskussionslose Niederlage gegen Konolfingen

Aarau fährt zuhause gegen Lions Konolfingen die erste Kanterniederlage in der 1. Liga ein. Gegen offensiv stark aufspielende Berner hat der Aufsteiger keine Chance und wird auch defensiv wiederholt überrannt.

Auf den ersten Gegentreffer der nach der vorabendlichen Niederlage angesäuerten Konolfinger hatten die Adler noch eine Antwort bereit. Adler-Topscorer Marco Stoltenberg reüssierte auf Vorarbeit von Silvan Colombo zum 1:1. Es sollte der einzige Aarauer Jubel bleiben. Der Favorit aus Konolfingen diktierte das Geschehen fortan weiterhin und war vor allem punkto Ballführung, Ballsicherheit und Spielübersicht die klar bessere Mannschaft. In der 12. Minute gingen die Gäste wieder in Führung und erhöhten kurz darauf auf 3:1. Aaraus Offensivaktionen blieben eher selten und die favorisierten Berner schraubten das Skore bis zum Ende der Partie sukzessive auf 13:1 hoch. Die beiden Ex-NLA Spieler Yannik Glauser und Yannik Aeschlimann (beide Tigers Langnau) aber auch Ur-Konolfinger Ivan Gäggeler und Janosch Bigler (aus der Nachwuchsabteilung von Floorball Köniz) sorgten mit ihrer individuellen Klasse für den grossen Unterschied und fuhren zusammen 15 Skorerpunkte ein. Die Aarauer kämpften bis zur letzten Sekunde vorbildlich und ausserordentlich fair, zahlten aber teures Lehrgeld an diesem Abend.

Damit verliert der Aufsteiger zum ersten Mal in dieser Saison deutlich und als klar spielschwächere Mannschaft. Dass man bisweilen die Strukturen in der Defensive verlor, lag an der Stärke und am Torhunger des Gegners, dann aber auch an der eigenen Unerfahrenheit; dass Aarau derzeit noch bis auf Weiteres auf mehrere Leistungsträger verzichten muss, macht auch die kommenden Aufgaben nicht einfacher. Bereits am nächsten Wochenende treten die Adler auswärts gegen Unihockey Limmattal an, das in der letzten Saison beinahe den Aufstieg in die NLB geschafft hätte und aktuell bereits wieder als Tabellenzweiter grüsst.

Team Aarau – Lions Konolfingen 1:13 (1:4, 0:4, 0:5); Turnhalle Bläuen, Niedererlinsbach. 71 Zuschauer. SR Beck/Gubser. Tore: 3. J. Bigler (Y. Aeschlimann) 0:1. 4. M. Stoltenberg (S. Colombo) 1:1. 12. Y. Aeschlimann (F. Schinkelshoek) 1:2. 13. M. Hofer (Y. Glauser) 1:3. 18. D. Vonwyl (N. Glauser) 1:4. 29. Y. Glauser (I. Gäggeler) 1:5. 31. J. Bigler (F. Schinkelshoek) 1:6. 32. Y. Glauser (I. Gäggeler) 1:7. 39. J. Bigler (F. Schinkelshoek) 1:8. 41. Y. Aeschlimann (S. Schlüchter) 1:9. 42. M. Hofer 1:10. 50. M. Hofer (Y. Glauser) 1:11. 54. I. Gäggeler (Y. Glauser) 1:12. 55. L. Bleiker (J. Bigler) 1:13.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Team Aarau. keine Strafen.

Team Aarau: T. Hunziker; P. Stark, M. Hunziker; V. Lacerda, M. Schenk; T. Hochuli, J. Hofmann; M. Stoltenberg, S. Colombo, T. Wullschleger; T. Brunschwiler, O. Bürgi, M. De Rinaldis; F. Schwaller, N. Neeser, D. Stettler; L. Mäder; J. Heller; A. Cilecek; J. Frei; L. Marraffino; P. Grütter.

Lions Konolfingen: Y. Aeschlimann; Y. Glauer; M. Geiser; Y. Wyss; S. Beck; D. Vonwyl; L. Bleiker; F. Schinkelshoek; D. Dolder; M. Eggimann; D. Hirter; I. Gäggeler; J. Bigler; N. Glauser; N. Gottier; M. Hofer; S. Hofer; C. Hofmann; S. Schlüchter; F. Liechti; T. Bärtschi.

Herren 1 | Aarau bringt sich selber um mögliche Punkte

In einer durchaus gefälligen Erstligapartie unterliegt Aufsteiger Aarau beim routinierten Deitingen unglücklich mit 3:5. Trotz einem Stoltenberg-Doppelpack stehen die jungen Adler auch nach drei Spieltagen noch ohne Punkte da.

In einer ausgeglichenen Startphase zeichnete sich vor allem Ex-Lok Reinach Keeper Thomas Frank im Kasten der Solothurner aus. Das Team Aarau scheiterte einige Male am erfahrenen Deitinger Schlussmann, der bis zum Schluss entscheidender Faktor bei der Punkteverteilung bleiben sollte. Mit zunehmender Spielzeit fanden die Hausherren besser in die Partie und zeigten Aarau mit zwei Toren vor dem ersten Pausentee eindrücklich auf, wie Effizienz und Kaltblütigkeit aussehen. Der Aufsteiger blieb bemüht, konnte aber das Fehlen von mittlerweile drei verletzten Stammspielern nicht kaschieren. Erst in der 33. Minute gelang dem klar besten Aarauer, Marco Stoltenberg, nach einem Ballgewinn in der Deitinger Defensive der Anschlusstreffer. Allerdings reagierten die Solothurner postwendend mit dem 3:1. Unmittelbar vor der zweiten Pausensirene erwischte Marco Stoltenberg dann den ansonsten tadellosen Thomas Frank mit einem „Buebetrickli“ zum erneuten Anschlusstreffer. Im Schlussabschnitt rannten die Adler gegen kompakt stehende Deitinger vehement an, stellten sich aber im Abschluss weiter ungeschickt und zu wenig clever an, beklagten dann und wann auch etwas Pech und scheiterten immer wieder am gegnerischen Keeper oder der Torumrandung. Nach einem Timeout gelang der Ausgleich doch noch, Captain Silvan Colombo traf nach schöner Kombination mit Marco Stoltenberg zum vielumjubelten 3:3. Das Momentum hätte nun kippen können. Mit einem ärgerlichen Fehler in der eigenen Defensive bei eigenem Ballbesitz ermöglichte man dem Gegner die neuerliche Führung. Das weitere Anrennen blieb unbelohnt. Deitingen entschied die Partie mit dem 5:3 zu seinen Gunsten.

Fehlende Reife und mangelnde Cleverness brachten die jungen Aarauer erneut um Punkte. Eine spielerisch durchaus ansprechende, willige und engagierte Leistung blieb wiederum ohne zählbaren Lohn. Damit wartet der Aufsteiger weiter auf ein Erfolgserlebnis in der 1. Liga; und ausgerechnet jetzt folgen mit Lions Konolfingen (25.09.2022, 19.00 Uhr, Sporthalle Bläuen in Erlinsbach) und Limmattal zwei besonders starke Gegner, die um den Gruppensieg spielen. Für die Aarauer geht es darum, möglichst rasch zu lernen, die Eigenfehler abzustellen und die eigenen spielerischen Stärken hochzuhalten.

TSV Unihockey Deitingen – Team Aarau 5:3 (2:0, 1:2, 2:1); Zweienhalle Deitingen, Deitingen. 23 Zuschauer. SR Ess/Stanger. Tore: 11. R. Gugler (T. Eyer) 1:0. 15. N. Kofmel (L. Galli) 2:0. 33. M. Stoltenberg 2:1. 36. S. Aeschbacher (M. Stüdi) 3:1. 40. M. Stoltenberg (M. Hunziker) 3:2. 53. S. Colombo (M. Stoltenberg) 3:3. 54. M. Stüdi (S. Aeschbacher) 4:3. 57. S. Aeschbacher (T. Bieber) 5:3.

Strafen: keine Strafen. keine Strafen.

TSV Deitingen Unihockey: T. Frank; N. Gast; T. Bieber; S. Affolter; T. Eyer; S. Aeschbacher; M. Crispino; M. Munzinger; L. Galli; L Richard; L. Frei; P. Sommer; M. Flury; M. Stüdi; R. Gugler; N. Kofmel; F. Mühlemann.

Team Aarau: L. Mäder; P. Stark, M. Hunziker; V. Lacerda, M. Schenk; M. Wagner, S. Hertig; M. Stoltenberg, D. Stettler, J. Heller; S. Colombo, T. Brunschwiler, T. Wullschleger; F. Schwaller, N. Neeser, D. Oehler; T. Hunziker; A. Cilecek; J. Frei; J. Hofmann; O. Bürgi.

Herren 1 | Wer sie vorne nicht macht…

Aarau unterliegt im Kantonsderby dem Gast aus Baden knapp mit 3:4 und steht damit weiterhin mit leeren Händen da.

Dabei begann die Affiche für die Gastgeber vielversprechend. Nach Vasco Lacerdas 1:0 aus der Distanz erhöhte Tobias Wullschleger nach einem Ball, den Marc Schenk geschickt vor den Badener Kasten gebracht hatte, auf 2:0. Postwendend leisteten sich die Adler dann aber in der eigenen Zonen eine ärgerliche Unachtsamkeit, die Baden zum Anschlusstreffer ausnützte. Anschliessend flachte die Partie etwas ab, Aarau hatte zwar mehr Spielanteile, spielte aber zu umständlich und ineffizient. So kam es, dass Baden zusehends stilsicherer agierte und zur Spielmitte ausgleichen konnte. Dieses Mal hatten die Hausherren eine Antwort bereit, indem Dominic Stettler nach einer sehenswerten Ballstafette über Marco Stoltenberg und den unermüdlichen Antreiber Joël Heller zur erneuten Adler-Führung einschoss. Noch vor der Pause erarbeiteten sich die Kantonshauptstädter einige Hochkaräter, liessen ein Powerplay aber fahrig liegen und mussten sich daher in einer gefälligen Begegnung mit einer knappen Führung zur zweiten Pause begnügen. Früh im Schlussdrittel folgte eine Szene, die man schon in Waldenburg hatte und die für den weiteren Spielverlauf wegweisend sein sollte. In einem Überzahlspiel kassierte Aarau einen Shorthander, Baden glich wieder aus, tankte Selbstvertrauen und schoss kurz vor Spielende geduldig und clever den Siegtreffer. Das Aufbäumen des Aufsteigers in der Schlussphase nützte nichts. Zu selten wurde der Ball aufs oder vors Tor des Gegner gebracht.

Damit verliert Aarau auf ärgerliche Art und Weise das erste Heimspiel in der Meisterschaft. Im Vergleich zur Auftaktpartie in Waldenburg agierten die Adler aber deutlich leidenschaftlicher und sowohl defensiv wie im Spiel nach vorne verbessert. Die Chancenauswertung gab aber erneut zu reden, ebenso schlichen sich noch immer zu viele Fehler bei eigenem Ballbesitz aber auch im Spiel ohne Ball ein; Fehler, die in der 1. Liga rigoroser bestraft werden, als dies in der letzten 2. Liga-Saison der Fall war. Trotzdem gilt es, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen, die vielen jungen Eigengewächse zu fördern und in jedem Spiel zu lernen. Zu Gefallen vermochten beispielsweise die Aarauer Verteidiger, die das Spiel oft schnell machten und mit Tempo und Zug nach vorne spielten.

Team Aarau – Baden-Birmenstorf 3:4 (2:1, 1:1, 0:2); Schachenhalle, Aarau. 67 Zuschauer. SR Egli/Müller. Tore: 5. V. Lacerda (S. Colombo) 1:0. 6. T. Wullschleger (M. Schenk) 2:0. 6. D. Laube (A. Cimma) 2:1. 29. N. Rothe 2:2. 30. D. Stettler (J. Heller) 3:2. 45. L. Hansmann (N. Rothe; Ausschluss Hansmann!) 3:3. 54. D. Laube (M. Egloff) 3:4.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Team Aarau. 3 mal 2 Minuten gegen Baden-Birmenstorf.

Team Aarau: L. Mäder; P. Stark, J. Romanowski; V. Lacerda, M. Schenk; J. Hofmann, M. Hunziker; M. Stoltenberg, J. Heller, D. Stettler; T. Brunschwiler, S. Colombo, T. Wullschleger; F. Schwaller, O. Bürgi, D. Oehler; T. Hunziker; J. Frei; M. Wagner; Y. Hochuli; A. Cilecek.

Baden-Birmensdorf: D. Mörl; F. Gärtner; N. Rothe; J. Kupper; M. Stuber; P. Stössel; L. Hansmann; D. Laube; M. Egloff; M. Peterhans; J. Scheidegger; N. Brunner; N. Rüede; A. Cimma; T. de Vries; J. Lepri; M. Bircher; M. Bonadei.

Herren 1 | 5:9-Auftaktniederlage in komischer Partie

Im ersten Meisterschaftsspiel kommt Aarau auswärts gegen Waldenburg nicht richtig auf Touren, leistet sich Aussetzer im Spielaufbau und Unzulänglichkeiten im Abschluss – und spielt trotzdem über weite Strecken recht gefällig. So resultierte im Baselbiet letztlich eine komische Niederlage in einer Begegnung, in welcher die Mitnahme von Punkten für den Aufsteiger aus dem Aargau eigentlich möglich gewesen wäre.

Die dritte Erstligasaison für die Aarauer begann relativ gut. Bereits in der zweiten Spielminute reüssierte Spielmacher Peter Byland mit einem präzisen Abschluss und brachte seine Farben in Führung. Waldenburg legte seine Verhaltenheit in den ersten Minuten dann aber ab und nützte teils haarsträubende Fehlpässe der Aarauer im Spielaufbau resolut aus. Dass es zur ersten Pause noch unentschieden stand, hatten die Adler der starken zweiten Linie und den Skorerqualitäten von Tobias Wullschleger sowie der Spielübersicht von Peter Byland zu verdanken. Zudem leisteten sich auch die Baselbieter in der eigenen Zone einige Fehler, sodass letztlich beide Mannschaften nicht von einem glücklichen Startdrittel reden konnten. Waldenburg machte es im zweiten Spielabschnitt besser und behielt seine Gnadenlosigkeit im Abschluss. Aarau wurde zwar in der Verteidigung stabiler, sündigte in der Offensive aber massiv. Die Hausherren nutzten vor allem ihre beiden Powerplay-Chancen zu einer komfortablen 6:4-Führung, die für den weiteren Spielverlauf wegweisend sein sollte. Der Underdog aus Aarau rannte in der Folge an, zeigte gefällige Auslösungen und  nutzte die Räume in der Gästeabwehr, blieb aber im Abschlussverhalten auch im Schlussdrittel völlig ungenügend, während Waldenburg – insbesondere die Mucha-Zwillinge – in diesem Punkt deutlich mehr Qualität aufs Feld brachte, die an diesem Abend geltende Regelauslegung besser interpretierte und zum Schluss folgerichtig verdient mit 9:5 siegte.

Aufsteiger Aarau verpasste eine erste Überraschung letztlich deutlich, scheiterte aber für einmal an sich selber. Die gezeigte Fehlerquote darf man sich in diesem Ausmass in der 1. Liga gegen kein Team leisten. Da nützte es auch nichts, dass man über weite Strecken spielerisch mit dem Gegner mithalten konnte und taktisch gut agierte. Allerdings gewährte man den gegnerischen Stürmern teils zu viel Raum und die Präzision fehlte nicht nur in der Schuss- sondern auch in der Passtechnik. Viele junge Aarauer zahlten damit unangenehmes Lehrgeld, konnten aber wertvolle Erfahrungen sammeln und Lehren ziehen. Einstellung und Fokussiertheit gilt es in den nächsten Partien schleunigst zu verbessern, wenn man auch zu Punkten kommen will.

SV Waldenburg Eagles – Team Aarau 9:5 (4:4, 2:0, 3:1), 3-Fachhalle, Oberdorf BL. SR Pitschen/Wicht. Tore: 2. P. Byland (T. Brunschwiler) 0:1. 6. B. Arm (M. Mucha) 1:1. 7. D. Mucha (M. Mucha) 2:1. 12. T. Wullschleger (P. Byland) 2:2. 13. T. Wullschleger (P. Byland) 2:3. 14. J. Wenger (D. Mucha) 3:3. 16. T. Wullschleger (V. Lacerda) 3:4. 16. D. Mucha (M. Mucha) 4:4. 27. M. Mucha (D. Mucha) 5:4. 38. M. Mucha (D. Mucha) 6:4. 44. D. Mucha (M. Mucha) 7:4. 45. M. Stoltenberg (J. Romanowski) 7:5. 50. D. Mucha 8:5. 54. D. Mucha (M. Mucha) 9:5.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen SV Waldenburg Eagles. 2mal 2 Minuten gegen Team Aarau.

SV Waldenburg Eagles: D. Gassmann; M. Mucha; D. Mucha; E. Tambini; A. Rudin; R. Rudin; J. Wenger; T. Bitterli; D. Jänchen; S. Berger; J. Hänggi; T. Spinnler; B. Arm; P. Grieder; D. Hirschi; O. Dürrenberger; T. Müller.

Team Aarau: L. Mäder; J. Romanowski, M. Hunziker; V. Lacerda, M. Schenk; S. Hertig, J. Hofmann; S. Colombo, M. Stoltenberg, F. Frei; P. Byland, T. Brunschwiler, T. Wullschleger; F. Schwaller, N. Neeser, J. Heller; T. Hunziker; A. Cilecek; F. Kull; R. Schönleber; D. Oehler; Y. Hochuli.