Junioren U18 | Doch kein Comeback

Doch kein Comeback am Comeback-Cup

 

Erstes Drittel

Der Plan der Aarauer war eigentlich von Anfang an klar. Den Gegner kommen lassen, den Ball in der eigenen Hälfte oder an der Mittellinie zurückerobern und wenn möglich Konter fahren. Doch von dem Plan der Trainer konnte Aarau nichts umsetzten. Oft schlief die halbe Mannschaft auf dem Feld und man ließ den Gegner den Ball umherspielen, ohne ihn in den Doppelzonen unter Druck zu setzen. Dieses Verhalten wurde schon in der vierten Minute ein erstes Mal bestraft. Nachdem man zuvor noch Glück hatte, dass man dank Hauri im Tor noch nicht in Rückstand gegangen war, war der Torhüter jetzt kalt erwischt worden, nachdem ein flacher Ball noch abgefälscht worden war und ihm über den Fuss sprang.

Statt jedoch durch das Gegentor wach zu werden, blieben die Aarauer schläfrig und luden den Gegner mit unnötigen Querpässen und Kopflosen Vorstössen durch die Mitte noch zusätzlich ein.

In der Offensive blieb man weiter unsichtbar. Wenn man sich mal in Person von Drees oder Freiburghaus durchgetankt hatte, war entweder der Abschluss ungenügend oder man versuchte Pässe durch drei Gegner hindurchzuspielen.

Das Spiel wurde dann unterbrochen, da einer der Gegenspieler Diebe in den Garderoben entdeckt hatte. Die Aarauer hatten Glück, es kamen nur wenige Portemonnaies weg. Der Gegner hatte mehr Pech, es wurde ihm mehrere Handys gestohlen.

Aber auch nach dem Unterbruch änderte sich nichts und nach einer weiteren Einladung in Form eines Hands von Seiten der Adler, welches den Bernern Überzahl bescherte, wurde von den Gegnern angenommen. Der flache Schuss rutschte unglücklich unter dem ausgestreckten Bein vom zugestellten Hauri durch, der hoffnungslos von seiner Mannschaft im Stich gelassen worden war.

Der Rest des Drittels wurde ohne Gegentreffer überstanden und es ging in die erste Pause.

 

Zweites Drittel.

Die Adler starteten blitzartig und nach nur 45 Sekunden traf Drees ein erstes Mal den Pfosten. Es sah danach aus, als könnte man den Rückstand schnell wieder wett machen, doch der Gegner reagierte gut und traf schon in der 2. Minute zum 3:0.

In Folge fielen die Aarauer in alte Verhaltensmuster zurück und nur weil Weber zwei Glanzparaden hinlegte, schlug es in der 8. Minute „erst zum 4:0 für die Berner ein.

Als es dann nach 13 Minuten 5:0 stand, nahmen die Trainer den Time-out und es wurde auf 2 Blöcke umgestellt. In der Folge wurde es etwas besser. Die Aarauer kamen schon früh zum Pressing und es wurden immer mehr Bälle auch in der gegnerischen Zone erobert.

Auch war plötzlich mehr Kreativität im Spiel, Szenen wie ein Fuss-Doppelpass zwischen Kopp und Junghans waren keine Seltenheit mehr. Trotz allen Bemühungen konnte man bis zur Pause nichts am 5-Tore unterschied machen.

 

Drittes Drittel

Der Druck auf die bisher souveränen Berner wurde weiter erhöht. Die jungen Adler konnten offensiv einige Akzente setzen, scheiterten jedoch in Person von Drees und Schneider zweimal an Alu und wiederholt am exzellenten Berner Torhüter. Indes hielt Schibli die Aarauer im Spiel, indem er unsauber geführte Zweikämpfe seiner Vorderleute durch Paraden und guter Übersicht ausbügelte und bewies, dass die Adler mit gleich drei starken Torhütern in die neue Saison dürfen.

Nach 6 Minuten war es dann endlich soweit und Drees belohnte die Aarauer für die letzten 10 Spielminuten nach einem Solo mit dem 1:5. Der Knoten war gelöst und die Aarauer zeigten nun richtig, dass sie daran glaubten noch gewinnen zu können. Tatsächlich gelang ihnen der Doppelschlag. Nach einem wunderbaren Pass von Scherler in den Lauf von Schneider vollendete dieser gekonnt per perfektem Lupfer.

Die Berner bewiesen jedoch Moral, reagierten gut und erhöhten in der 11. Minute wieder auf 2:6. Aarau hatte sich jetzt aber schon einmal aufgerappelt und so schnell würden die Adler nicht wieder abstürzen. Das 3:6 fiel schon eine Minute nach dem Gegentreffer. Wieder war es Schneider, welcher nach einem eigens gelaufenen Konter sauber auf halbhoher Ebene den Torhüter zum zweiten Mal bezwang.

Allmählich hatten sich die Gastgeber vom Schock erholt spielten wieder ruhiger und liessen sich nicht komplett überrumpeln. Es war die letzten 10 Minuten ein guter Fight von beiden Mannschaften, wobei die Berner jetzt defensiv spielten und sich im Notfall auf ihren gut aufgelegten Torhüter verlassen konnten. Den Schlusspunkt setzte Freiburghaus nach 18 Minuten. Torhüter Schibli machte einen Genialen Auswurf, welchen Freiburghaus aus gut 10 Metern mit einem Halbvolley sehenswert ins Berner Tor jagte. Mit diesem Tor belohnte sich Freiburghaus für seinen kämpferischen Einsatz an diesem Nachmittag.

 

Für mehr Tore reichte es dann aber nicht mehr, die Berner gewannen verdient. Die Aarauer verpassen so den Halbfinal des Comeback-Cup, da man 40 Minuten lang geschlafen hat und nur in der Schlussphase ansatzweise gezeigt hat, zu was man eigentlich fähig wäre.

 

 

Hauri, Weber, Schibli (0|1), Gysi, Botempi, Fellmann, Drees (1|0), Scherler (0|1), Kopp, Steiner, Gauderon, Holle, Junghans, Freiburghaus (1|0), Schneider (2|0), Peter, Hächler(C)