Damen 2 | Der Torabschluss, Aaraus Schwachpunkt im Spiel

2007 wurde die ehemalige Obsthalle der Firma Mäder in Zollbrück in eine Ballsporthalle umgebaut. Für Aarau hängen die Trauben am Sonntag jedoch (zu) hoch in der Heimspielstätte der Skorpions Emmental Zollbrück. Auch, weil Aaraus grosses Manko ist, dass fast kein Tor gelingen will.

Eine alte Sportweisheit sagt: “Wenn du kein Tor schiesst, kannst du ein Spiel nicht gewinnen”. So viel sei verraten: Es war ein einziges Mal, dass die Adlerinnen am Sonntag in Zollbrück ins gegnerische Tor trafen.

Das Spiel der 2. Runde zwischen dem Team Aarau und dem STV Murgenthal bot in den ersten 20 Minuten spannendes Unihockey, nur Tore waren Mangelware. Mit Fabienne Roos Lattentreffer setzte Aarau zwar das erste Ausrufezeichen, man wurde in der Folge aber das Gefühl nicht los, dass Murgenthal dem Führungstreffer etwas näher war. Dieser fiel dann auch kurz vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die technisch etwas versierteren Gegnerinnen in Überzahl auf 2:0, ehe Nadine Zobrist in der 25. Minute mit einem Gewaltsschuss – es war der gefühlt einzige richtig gute und gefährliche Aarauer Abschluss auf das gegnerische Gehäuse am ganzen Tag – auf 2:1 verkürzte. Doch Murgenthal stellte praktisch gleich im Anschluss den alten Abstand wieder her und erhöhte fünf Minuten später auf 4:1. Die Aarauerinnen spielten in der Folge sehr früh mit 4 gegen 3 Feldspielerinnen, agierten in ihren Aktionen aber weiterhin zu unpräzise und konnten sich dadurch kaum gefährliche Aktionen herausspielen.

Mit einem Fussballresultat endete das Spiel gegen den UHC Burgdorf, welcher an der ersten Runde noch 27 Mal erfolgreich gewesen war. Die Zuschauer in der Ballsporthalle Oberemmental mussten sich dieses Mal sogar bis zur 25. Minute gedulden, um das erste Tor zu sehen. Dabei ging der Favorit aus Burgdorf in Führung. Nach einem weiteren Treffer Mitte der 2. Halbzeit hiess es in einem bis zu diesem Zeitpunkt ausgeglichenen Spiel 2:0 für die Emmentalerinnen. Aarau war also erneut gefordert, doch die Burgdorferinnen nutzten nun ihre Ballsicherheit, liessen den Ball gut in ihren Reihen laufen und die Adlerinnen so nie mehr richtig ins Spiel kommen. Der Bann wurde auch nicht gebrochen als Aarau gut 4 Minuten vor Schluss erneut “All-In” ging – trotz einiger letzter verzweifelter Versuche, welchen allerdings die Präzision fehlte.

Aarau zeigte keine schlechte Leistung. Man spielte defensiv über weite Strecken solide und auch die Spielweise wusste im Grossen und Ganzen zu gefallen. Nach vier Spielen haben die Aarauerinnen aber gerade einmal 9 Tore – das ist eindeutig zu wenig. Aarau tut sich – gerade gegen Topteams – derzeit nicht nur mit der Chancenauswertung, sondern auch im Chancen kreieren schwer. Man bringt es zu wenig fertig, den letzten und entscheidenden Pass zu spielen. Bereits am kommenden Sonntag geht es weiter, wenn man an der 3. Runde auf die talentierten Aufsteigerinnen aus Bubendorf und auf das Heimteam Schatrine Bellach trifft. Bleibt zu hoffen, dass bis  dann die Treffsicherheit zurückgekehrt ist und die ersten Früchte der Arbeit geerntet werden können.

Team Aarau – STV Murgenthal 1:4 (0:1)
Ballsporthalle Oberemmental (BOE) Zollbrück; SR Valérie Wyss.
Tore: 20. 0:1. 24. 0:2 (PP). 25. N. Zobrist 1:2. 25. 1:3. 30. 1:4.
Strafen: 1 Mal 2 Minuten gegen Team Aarau.

Team Aarau – UHC Burgdorf 0:2 (0:0)
Ballsporthalle Oberemmental (BOE) Zollbrück; SR Valérie Wyss.
Tore: 25. 0:1. 31. 0:2.

Team Aarau: J. Huber (G); M. Barile; A. Bugmann; F. Frey (C); F. Roos; E. Zeller; M. Zobrist; N. Zobrist.