Junge Adler bezahlen viel Lehrgeld

Endlich war es so weit, das Team Aarau startete am letzten Freitag in die erste 2. Liga-Saison der Vereinsgeschichte. Zu Gast in der Schachenhalle waren die Powermäuse aus Brugg, welchen in diesem Derby als langjähriges und erfahrenes 2. Liga-Team klar die Favoritenrolle zukam.

Aarau startete verhalten in die Affiche, während Brugg konzentriert wartete, bis den Adlern die ersten Fehler unterlaufen würden. Zwei Unzulänglichkeiten im Abwehrdispositiv der Hausherren nützten die taktisch versierten Gäste prompt aus, ein erstes Mal nach genau 9 Minuten, ein zweites Mal knapp zwei Zeigerumdrehungen später. Die Aarauer hatten bis zu diesem Zeitpunkt kaum Offensivakzente setzen können, konnten dann aber in der 14. Minute auf 1:2 verkürzen. Der neuverpflichtete Tscheche Tomas Vojtisek netzte nach cleverer Vorarbeit von Lukas Romer ein. Brugg erhöhte aber noch vor der Pause auf 1:3. Im Mitteldrittel präsentierte sich den über 100 Zuschauern ein anderes Bild. Der Aufsteiger riss das Heft an sich und drückte die Powermäuse vermehrt in deren Platzhälfte zurück. Vojtisek reüssierte schliesslich nach einem technischen Kabinettstücklein und einem präzisen Schuss unter die Latte zum 2:3. Und dann lag der Ausgleich in der Luft, die Adler durften sogar mit einem Mann mehr agieren. Doch genau in dieser Phase zahlten sie viel, viel Lehrgeld. Brugg agierte clever und schaffte es, zwei Shorthander zu erzielen. Die Vorentscheidung war gefallen, auch wenn Captain Studer für die Aarauer noch vor Ende des Mitteldrittels immerhin auf 3:5 verkürzen konnte. Minutenlange Druckphasen im Schlussdrittel brachten auch keine Punkte mehr für Aarau. Andres Maurer verkürzte auf 4:5, aber wieder zeigten sich die Brugger effizienter und verwerteten einen ihrer Konterangriffe durchdacht zum 4:6. Lukas Romers Anschlusstreffer in der 51. kam noch, zu mehr reichte es nicht mehr – auch weil der Brugger Keeper eine tolle Kombination der Aarauer im Powerplay mit einem gezielten Abschluss von Vojtisek kurz vor Ende der Partie mit einer magistralen Parade entschärfen konnte.

Schlussendlich hatte man als Aufsteiger mit vielen jungen Spielern gegen eine langjährige 2.Liga-Mannschaft mithalten können, phasenweise das Spiel sogar in den Händen gehabt. Unverdient war der Brugger Sieg dennoch nicht, weil die Gäste die Aarauer Fehler konsequent ausnützten und taktisch auch unter Druck gut agierten. Die Zuschauer kamen an diesem Abend in den Genuss der ganzen Palette, die Unihockey zu bieten hat. Die Powermäuse spielten taktisch clever, abgeklärt und effizient, während die Aarauer mit viel Leidenschaft und Kampfgeist sowie einigen tollen Kombinationen nie aufgaben und immer nahe an der Überraschung dran waren.

(Bericht Michael Hafner)

Team Aarau – UHC Powermäuse Brugg (1:3 2:2 2:1); Schachenhalle Aarau; SR Müller/Schmutz. Tore: 10. Berner (Gilli) 0:1, 11. Herrigel 0:2, 14. Vojtisek (Romer) 1:2, 17. Meuli (Gilli) 1:3, 30. Vojtisek 2:3, 35. Hitz (Auschluss Herrigel!) 2:4, 36. Berner (Meuli, Ausschluss Herrigel!) 2:5, 37. Studer (Romer) 3:5, 44. Maurer Andres (Colombo) 4:5, 49. Eugster (Kühne) 4:6, 51 Romer (Vojtisek) 5:6.

Strafen: 1 Mal 2 Minuten gegen Team Aarau, 3 Mal 2 Minuten gegen UHC Powermäuse Brugg.

Team Aarau: Mäder Luzius; Hofmann, Lacerda; Glettig, Basler; Münst, Wassmer; Studer, Vojtisek, Romer; Maurer Marc, Maurer Andres, Berner; Colombo, Keller Cirill, Kohler; Fäs; Müller; Struja; Keller Chai.

UHC Powermäuse Brugg: Kühne; Jäggi; Affolter; Berner; Braun; Füglister; Gilli; Herrigel; Hitz; Meuli; Schneider; Stalder; Zehnder; Eugster; Jacquat; Widmer.