Einen Liga-Krösus lange Zeit geärgert

Lange Zeit gelang es dem Team Aarau, auswärts in der ehrwürdigen Wankdorfhalle den Aufstiegskandidaten Bern Capitals zu ärgern. Erst im Schlussdrittel, als die Bundeshauptstädter Ball und Gegner routiniert laufen liessen, wurde die Affiche noch zu einer klaren Angelegenheit.

Die Adler fanden in einer von Beginn an mit hohem Tempo geführten Partie gut ins Spiel und nahmen die Zweikämpfe konsequent an. Die Capitals versuchten zwar Druck zu machen, wurden aber früh in der eigenen Zone gestört. Aarau kam zu mehreren gefährlichen Abschlüssen und ging schliesslich unmittelbar vor Ablauf der 6. Minute nach einer schönen Freistossvariante durch den vor allem im Startdrittel stark aufspielenden Stoltenberg in Führung. Diese konnten die Aargauer bis zur Pause halten. Die Capitals starteten dann aggressiver ins Mitteldrittel und drehten die Partie mit einem Doppelschlag innert drei Minuten. Die Gäste selber kamen nur noch zu wenigen Torschüssen. Erst in Überzahl konnte man kurz vor dem zweiten Pausentee den zweiten Treffer erzielen; Byland versenkte aus spitzem Winkel im Powerplay nach einem perfekten Zuspiel von Stoltenberg. Zuvor hatte allerdings Hess eine falsche Entscheidung in der Aargauer Defensive resolut mit dem dritten Berner Tor ausgenutzt. Die Spannung im Schlussdrittel, ob Aarau nochmals herankommen würde, währte dann nicht lange. Unmittelbar nach dem Bully leistete sich Aarau im Spielaufbau einen vermeidbaren Fehlpass, den erneut Hess ohne zu zögern hinter dem toll aufspielenden Aarauer Keeper Chai Keller versenkte. Danach setzten die Berner phasenweise zu einem Schaulaufen an, liessen den Ball gekonnt laufen, schossen weitere drei Tore und präsentierten ihre Überlegenheit. Den Gästen blieb ein weiterer Treffer vergönnt, nachdem man in der Offensive zu umständlich oder zu wenig präzis agierte.

Damit verliert Aarau das erste Spiel dieser Doppelrunde, ehe es am Sonntag zum Heimspiel gegen das UHT Schüpbach, einen Absteiger aus der NLB kommt. Nach 40 guten Minuten fehlte im Schlussdrittel phasenweise die Kraft. Trotzdem gelang es allen Centern, Studer, Byland und Andres Mauer, ihre Linien zusammenzuhalten und im eigenen Slot die gefährlichen Querpässe der Berner – vornehmlich auf den weiten Torpfosten – oftmals zu unterbinden. Kleine Unentschlossenheiten oder Fehler in der eigenen Zone wurden vom Gegner letztlich aber doch dank individueller Klasse resolut ausgenutzt. „Wir fordern die Verteidiger trotzdem auf, weiter mutig zu sein und mehr Einfluss auf die Spielauslösung zu nehmen – das ist längerfristig wichtig für die Weiterentwicklung des Aarauer Spiels“, zeigen sich die Adler-Trainer Micheli und Hafner überzeugt.

Bern Capitals – Team Aarau 7:2 (0:1 3:1 4:0); Wankdorfhalle Bern; 51 Zuschauer; SR Fischli/Sahli. Tore: 6. Stoltenberg (Vojtisek) 0:1; 21. Hess (Cueni) 1:1; 23. Sutter (Danuser) 2:1; 35. Hess (Danuser) 3:1; 39. Byland (Stoltenberg, Ausschluss Schneiter) 3:2; 41. Hess (Danuser) 4:2; 47. Stettler (Danuser, Ausschluss Glettig) 5:2; 52. Sutter (Hess) 6:2; 60. Schneiter (Hählen) 7:2.

Strafen: 3 Mal 2 Minuten gegen Team Aarau, 4 Mal 2 Minuten gegen Unihockey Mittelland.

Bern Capitals: Wieland; Righini; Baumann; Stettler; Schneiter; Danuser; Hess; Wanzenried; Kappeler; Schwab; Sutter; Mühlematter; Rosolen; Kohler; Vischer; Hählen; Minder; Coray; Kummer; Cueni; Nydegger.

Team Aarau: Keller Chai; Hofmann, Stark; Widmer, Lacerda; Glettig, Hux; Byland, Merki, Waser; Studer, Stoltenberg, Vojtisek; Maurer Andres, Kohler, Romer Matthias; Gaberthuel; Wassmer; Basler; Fäs; Liechti.