Brutal dezimiert, alles probiert und Vojtisek mit einem Supertag

Das Team Aarau beschliesst die Vorrunde mit einem Torspektakel in Waldenburg und gewinnt gegen den 1.Liga-Absteiger etwas glücklich und dank einem blendend aufgelegten Tomas Vojtisek mit 9:8. Dabei boten die beiden Mannschaften vor zwei lautstarken Fanlagern zwar eindrückliches Offensivunihockey, punkto taktischer Verteidigungsarbeit dürften die Übungsleiter an der Bande aber viel Arbeit erkannt haben.

Aarau begann trotz dem Fehlen eines halben Dutzend Stammspieler mit drei Linien und griff dabei erneut auf mehrere U-21-Akteure zurück. Insbesondere Philipp Stark zeigte dabei über 60 Minuten eine beeindruckende Leistung. Und die Aarauer begannen ordentlich und kamen gegen das erfahrene Waldenburg, bei dem offenbar auch einige Stammkräfte fehlten, früh zu Chancen. Ein ausgeglichenes Spiel entwickelte sich, Vojtisek brachte die Gäste in Führung, ehe Werthmüller kurz darauf ausgleichen konnte. Die beiden Teams zollten sich in der ersten Viertelstunde viel Respekt und riskierten wenig. Waldenburg kam aber zusehends besser ins Spiel und ging in der 16. Minute in Führung. Nicht selten nützen die Waldenburger eine Euphorie nach einem Torerfolg – so auch dieses Mal. Der Aufsteiger aus Aarau stand in dieser Phase wenig sortiert, das Fehlen erfahrener Kräfte, die in solchen Situationen etwas Druck nehmen können, machte sich deutlich bemerkbar. Waldenburg zeigte sich gnadenlos und erhöhte noch vor der Pause resolut und verdient auf 4:1. Aarau rettete sich sichtlich angeschlagen in die Pause und musste einige Umstellungen vornehmen. Erstaunlicherweise gelang es den Gästen aber im Mitteldrittel, das Spieldiktat sofort in die Hand zu nehmen und Waldenburg konsequent in deren eigener Zone unter Druck zu setzen. So stand es kurz nach Spielmitte 4:4, ehe die Hausherren taktisch besser zugange kamen mit dem Offensivspiel der Aarauer, denen langsam die Kräfte auszugehen drohten. Das Schlussdrittel versprach Spannung. Waldenburg konnte schliesslich in der 48. Minute wieder in Führung gehen. Vojtisek vergab in der Folge einen Penalty, korrigierte dann aber das Resultat mit einem trockenen Schuss im folgenden Überzahlspiel auf 5:5. Eine Zeigerumdrehung später schoss Marc Maurer seine Farben sogar in Front. Vier Minuten vor Ende der Partie erhöhte Romer auf 5:7 und zwang Waldenburg erneut zu einer Reaktion. Diese kam. Die Hausherren dominierten die Schlussphase, spielten mit sechs Feldspielern und drückten permanent aufs Gehäuse von Mäder. Vojtisek reüssierte zwei Mal ins leere Tor, nachdem Waldenburg immer wieder der Anschlusstreffer gelang, zum letzten Mal unisono mit der Schlusssirene.

Aarau gewann damit zum sechsten Mal in Serie und dürfte sich damit frühzeitig den Ligaerhalt gesichert haben. Waldenburg entpuppte sich als der erwartet starke Gegner, der punkto Breite und Qualität des Kaders dem Aufsteiger aus dem Aargau gewiss ein paar Jahre voraus ist. Es bleibt ein Rätsel, warum die Baselbieter in der Tabelle nicht deutlich weiter vorne anzutreffen sind, kämpften sie doch aufopfernd, brachten ihre Torfabrik immer wieder in Gang und waren vor allem mit präzisen Distanzschüssen und ihren Topskorern Heuberger und Werthmüller stets gefährlich. Und im taktischen Bereich hatten sie auf Umstellungen bei den Aarauern immer wieder eine passende Antwort bereit. Das Team Aarau lebte an diesem Abend gewiss von der Effizienz und der Spielstärke des Tschechen Tomas Vojtisek. Die ganze Mannschaft stemmte sich aber eindrücklich gegen die Niederlage und schaffte im Mitteldrittel den Turnaround. Bereits am nächsten Wochenende kommt es zum Spitzenkampf in Brugg. Die Powermäuse zeigten sich diese Saison besonders effizient, sind taktisch gut organisiert und weisen viel Erfahrung in ihrem Kader auf. Man darf gespannt sein, ob bei den jungen Aarauern die Kräfte nochmals für eine Überraschung reichen!

(Bericht Michael Hafner)

SV Waldenburg Eagles – Team Aarau 8:9 (4:1 0:3 4:5); 3-Fachhalle Oberdorf; 133 Zuschauer; SR Hirschi/Trüssel. Tore: 3. Vojtisek (Romer) 0:1; 4. Werthmüller (Hänggi) 1:1; 16. Werthmüller 2:1; 16. Hänggi (Werthmüller) 3:1; 18. Heuberger (Hänggi) 4:1; 22. Maurer Marc (Vojtisek) 4:2; 29. Vojtisek (Maurer Marc) 4:3; 31. Romer (Vojtisek) 4:4; 48. Dürrenberger (Frei) 5:4; 50. Vojtisek (Maurer Marc; Ausschluss Bieri) 5:5; 51. Maurer Marc (Vojtisek) 5:6; 56. Romer (Vojtisek) 5:7; 58. Frei (Werthmüller) 6:7; 58. Vojtisek 6:8; 59. Heuberger (Schmutz) 7:8; 60. Vojtisek 7:9; 60. Heuberger (Schmutz) 8:9.

Strafen: 2 Mal 2 Minuten gegen SV Waldenburg Eagles, 1 Mal 2 Minuten gegen Team Aarau.

SV Waldenburg Eagles: Schüpbach; Gassmann; Hänggi; Heuberger; Steiner Noel; Infanger; Rudin; Bieri; Werthmüller; Berger; Stebler; Schmutz; Frei; Dürrenberger; Wenger; Nov; Steiner Daniel.

Team Aarau: Keller Chai (ab 21. Mäder); Gaberthuel, Lacerda; Glettig, Basler; Wassmer, Stark; Vojtisek, Romer, Fäs; Maurer Marc, Maurer Andres, Berner; Colombo, Kohler, Müller; Hertig.