An der zweiten Doppelrunde zeigte das Team Aarau eine hervorragende und eine ungenügende Leistung. Daraus resultierten zwei Punkte, aber alles der Reihe nach.
Am Samstag gastierte das Team Aarau in Konolfingen. Seit es diese Paarung gibt, war in der SLM-Arena selten etwas zu holen. Kaum hatte das Spiel begonnen, lag das Heimteam mit 1:0 in Führung. Nach einer schönen Freistossvariante konnte ein Löwe völlig unbedrängt einnetzen. Konolfingen machte im ersten Drittel weiter Druck, und Aarau hatte Mühe, ins Spiel zu finden. Nach ein paar taktischen Anpassungen während der ersten Drittelspause konnte Aarau sich dem Tempo des Gegners anpassen und seinerseits nach vorne agieren. Nach einem Foul in der Mittelzone spielte das Team Aarau erstmals in Überzahl. Sieben Sekunden dauerte es, bis Studer auf Pass von Bertschi einnetzte. Kaum war der Ausgleich geschafft, brachte eine Unaufmerksamkeit den Gast wieder in Rückstand. Das Spiel, nun auf sehr gutem 1.-Liga-Niveau, wogte hin und her, beide Teams schenkten sich nichts. Kurz vor Spielmitte entwischte Colombo und verwertete eiskalt zum Ausgleich. Konolfingen schoss jedoch fünf Minuten vor der Pause das dritte Tor.
Im letzten Drittel pfiffen die beiden Schiedsrichter einen Freistoss direkt vor dem Tor der Lions. Drees war es, der auf Zuspiel von Flo Kull zum Ausgleich traf. In der Folge blieb der Ballbesitz mehrheitlich bei Konolfingen. Dennoch kam das Team Aarau zu zwei hervorragenden Torchancen, die jedoch mirakulös vom Lions-Torhüter pariert wurden. So endete das Spiel nach 60 Minuten mit einer ersten Punkteteilung. In der Verlängerung kam Aarau auf der rechten Angriffsseite zu einem Freistoss. Schnyder schoss aus der Drehung an den Pfosten, und via gegnerischen Torhüter kullerte der Ball ins Tor. Nach einem tollen 1.-Liga-Spiel war das Glück auf Seiten des Gastes. Ein grosses Kompliment geht an das Schiedsrichter-Duo Däppen/Tschanz: Sie waren stets auf der Höhe ihrer Aufgaben und leiteten das Spiel mit viel Fingerspitzengefühl.
Keine 18 Stunden später ging es ins zweite Spiel des Wochenendes gegen Aigle. Das erste Drittel ist schnell erzählt: Keines der beiden Teams kam zu grossen Torchancen, viele Ballverluste und ein träges Spiel waren die Folge. Nach knapp 30 Minuten eröffnete das Heimteam den Score. Schnyder traf nach einem schönen Pass von Schibli zur Führung. Kurze Zeit später tankte sich Flo Kull auf der rechten Seite durch und traf ins weite hohe Eck zum 2:0.
Wie schon zuvor liess die Konzentration kurz nach einem eigenen Tor nach, und Aigle nutzte die Torchance zum Anschlusstreffer. Ein Fehlpass am Ende des Powerplays, der Spieler von Aigle kam direkt von der Strafbank, führte zum Ausgleich. Ein Tor, sinnbildlich für den Auftritt des Heimteams. Schnyder schien der Ausgleich gar nicht zu passen, und keine 20 Sekunden später traf er zur erneuten Führung.
Im dritten Drittel konnte Aigle nach einem unübersehbaren Stockschlag (ausser für das Schiedsrichterduo) erneut ausgleichen. Nun kam es zu Stockschlägen und Körpervergehen auf beiden Seiten. Den beiden Schiedsrichtern fehlte es nun öfters an einer klaren Linie, und das Spiel entglitt ihnen zeitweise. So kam es sieben Minuten vor dem Ende zum erstmaligen Führungstreffer von Aigle. Nach einer äusserst fraglichen Zeitstrafe gegen Brenner konnte Aigle sein erstes Powerplay zur Zwei-Tore-Führung ausnutzen. Kurz danach zeigten die Schiedsrichter eine Strafe gegen Aigle an. Der Ball flog in Richtung Tor, und kurz bevor er die Linie überquerte, pfiff der Schiedsrichter. Sein Fehler war ihm aufgrund seiner Reaktion sofort bewusst. Dies änderte jedoch am Resultat logischerweise nichts. Das Heimteam warf nun alles nach vorne und kam durch Güdel knapp eine Minute vor dem Ende zum Anschlusstreffer. Zu mehr reichte es leider nicht mehr.
Trotz unglücklicher Entscheidungen der Schiedsrichter war es das Team Aarau selbst, das es nicht schaffte, aus vier Überzahlsituationen Profit zu schlagen. Die Pässe kamen während des ganzen Spiels nicht oder nur schlecht an, und ein schnelles Umschaltspiel war selten zu sehen. Die Luft schien nach der Parforceleistung am Vortag etwas draussen zu sein. Eine solche Leistung reicht in der ersten Liga nur selten zu Punkten.
Nun heisst es, die Batterien zu laden und am Sonntag, 26. Oktober 2025, beim Heimspiel in der Schachenhalle um 19:00 Uhr gegen Corcelles-Cormondrèche wieder zu punkten.
